Schreiben wirkt – auch im Ausbildungsalltag
Der Ausbildungsalltag bringt viele Herausforderungen mit sich – für Azubis ebenso wie für Ausbilder*innen. Kreisende Gedanken, steigender Lerndruck oder nachlassende Kreativität – in solchen Situationen helfen einfache Methoden. Sie geben Struktur, Ruhe und Fokus zurück. Eine dieser Methoden ist oft unterschätzt: das Schreiben mit der Hand.
Die gute Nachricht: Schreiben wirkt. Und zwar nicht nur im klassischen Sinne von „aufschreiben, was ist“, sondern auch zum besseren Lernen, als wirksames Mittel gegen Stress – und für mehr Zufriedenheit. Was dahintersteckt, zeigen drei zentrale Erkenntnisse aus Forschung und Praxis.
Schreiben fördert das Lernen – analog ergänzt digital
Digitale Tools wie E-Learning oder Online-Berichtshefte sind aus der Ausbildung nicht mehr wegzudenken. Doch gerade in stressigen Phasen oder zur Vertiefung komplexer Inhalte kann handschriftliches Schreiben eine wertvolle Ergänzung sein.
Studien zeigen: Wer Inhalte mit der Hand notiert, verarbeitet sie intensiver und merkt sie sich besser. Beim Tippen arbeiten beide Hände gleichzeitig – das aktiviert zwar beide Gehirnhälften, lenkt die Aufmerksamkeit aber breiter. Beim Schreiben mit der Hand sind wir stärker fokussiert, was dem Gehirn hilft, Inhalte tiefer zu verarbeiten und besser zu speichern. Das heißt: Die aktive Auseinandersetzung beim Schreiben stärkt das Verständnis – und ergänzt digitale Lernformate sinnvoll.
Ermutigen Sie Ihre Azubis, wichtige Erkenntnisse oder persönliche Lernziele auch mal mit Stift und Papier festzuhalten. Auch Sie selbst können von diesem Perspektivwechsel profitieren. Es muss nicht immer viel sein – aber es wirkt.
Schreiben entlastet den Kopf – und fördert guten Schlaf
Gedanken, die sich nicht abschalten lassen, sind ein weit verbreitetes Phänomen – auch in der Ausbildung. Grübeln über Fehler, über bevorstehende Prüfungen oder über Konflikte im Team: All das kann belasten und den Schlaf rauben.
Hier hilft das Aufschreiben. In der Psychotherapie ist das schriftliche Auslagern von Gedanken eine bewährte Methode, um Grübelschleifen zu durchbrechen. Wer schreibt, schafft Struktur und emotionale Distanz. Für Ihre Azubis kann ein „Gedankenprotokoll“ ein erster Schritt sein, um Sorgen loszuwerden. Und vielleicht ist es auch für Sie persönlich ein hilfreiches Ritual, um zur Ruhe zu kommen.
Schreiben steigert das Wohlbefinden – mit kleinen Übungen
Glückstagebücher sind mehr als ein Trend. Studien belegen: Wer regelmäßig notiert, wofür er oder sie dankbar ist, steigert nachweislich Zufriedenheit und Wohlbefinden. Einfach mal den Tag abends mit einem kurzen Rückblick beenden: Was war heute schön? Was hat gutgetan? Kleine Momente, wertschätzende Gespräche oder ein persönlicher Fortschritt – oft reichen schon drei Dinge. Und weil Bildschirme auf der Bettkante aus schlafhygienischer Sicht nichts zu suchen haben, sind Stift und Papier hier doppelt im Vorteil.
Gerade bei jungen Menschen kann dies ein bewährtes Mittel sein, um den Fokus zu verschieben: Weg vom ständigen Problemdenken, hin zu den Dingen, die gut gelaufen sind. Geben Sie diesen Tipp ruhig an Ihre Azubis weiter – und vielleicht machen Sie gleich mit. Es lohnt sich.
Fazit: Handschriftliches Schreiben als wirksames Tool für Sie und Ihre Azubis
Was einfach klingt, ist in der Praxis oft hochwirksam. Ob zur Reflexion, zum Lernen oder zur emotionalen Entlastung – Schreiben kann ein starker Begleiter im Ausbildungsalltag sein. Nicht als Gegenpol zur digitalen Ausbildung, sondern als hilfreiche Ergänzung. Die drei beschriebenen Effekte gelten dabei nicht nur für Azubis, sondern ebenso für Ausbildungsverantwortliche. Und das Beste: Alles, was es braucht, ist ein Stift, ein Block – und ein paar Minuten Zeit.

Lieber digital? Der Azubi-Navigator denkt für Sie mit
Natürlich: Nicht jede*r schreibt gern mit der Hand. Gerade digitalaffine Azubis organisieren ihren Alltag lieber am Smartphone oder Tablet. Für diese Zielgruppe – und für alle, die Ausbildungsprozesse effizient und transparent gestalten möchten – gibt es den Azubi-Navigator.
Mit Modulen wie dem digitalen Berichtsheft, Feedbacktool, Versetzungsplanung und automatisierten Unterweisungen bietet die Plattform eine strukturierte Lösung für alle Beteiligten. Ihre Azubis behalten den Überblick, Sie sparen Zeit – und alle profitieren von mehr Klarheit im Ausbildungsalltag.
Weiterlesen: Wenn Einschlafen schwerfällt und Müdigkeit zum Dauerzustand wird
Schreiben kann helfen, abends zur Ruhe zu kommen. Doch was, wenn Azubis dauerhaft müde und unkonzentriert sind? Hinter schlechter Schlafqualität steckt oft mehr als „nur spät ins Bett gehen“.
Woran Sie als Ausbilder*in erkennen, wann Schlafmangel zum echten Problem wird – und wie Sie Ihre Azubis dabei unterstützen können, wieder zu mehr Energie und Leistungsfähigkeit zu finden, lesen Sie im Beitrag „Schlafmangel als Problem in der Ausbildung“. ⬇️

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